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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 181

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 3. Die außerdeutschen Länder Europas. 181 Die wichtigsten Erzeugnisse sind Holz und Getreide (im N Roggen, im S Weizen), die in Massen ausgeführt werden. Rußland ist eine Korn- kämm er Europas. Auch Schlachtvieh, Fluß- und Seefische, Wolle, Leder usw. werden ausgeführt. — An Bodenschätzen findet man das meiste Gold Europas am Südural, ebendort das seltene Platin, in Polen, am unteren Don und südlich von Moskau Kupfer, Kohlen und Eisen. Die In- dnstrie (Weberei, Metallwaren) deckt den Bedarf noch nicht. 100. Kaspische Steppe. Die mit Steinblöcken überstreute Steppe ist im Europäischen Rußland ähnlich wie im Asiatischen. Im Frühling bilden blühende Zwiebelgewächse für kurze Zeit einen bunten Teppich zwischen Büscheln von harten Gräsern und Stauden. Im Herbst unterbrechen nur noch vereinzelte staubfarbene Stauden die einförmige graue Fläche. Der Wind weht mächtige Sanddünen zusammen, die sichelförmig vorrücken. Berge durchziehen in niedrigen Reihen die Steppe besonders an den Rändern. § 284. Die Bevölkerung Rußlands besteht zu drei Vierteln aus Russen im engeren Sinne. Sie sind Slawen und gehören der griechisch- orthodoxen Kirche an, deren Oberhaupt der Kaiser (Zar) ist. Slawen sind auch die römisch-katholischen Polen. An der Ostsee wohnen südlich des Finnischen Meerbusens Litauer und Letten (Verwandte der Slawen), Esten (Verwandte der Mongolen) und Deutsche (diese außerdem besonders in Südrußland, im ganzen 11/2 Millionen), nördlich Finnen (mongolische Verwandte der Magyaren); bis auf die Litauer sind sie evangelisch. Den Nordrand bevölkern reine Mongolen (Lappen und heidnische Samojeden), ebenso den 80 lz. B. Kirgisen, Kalmücken; meist Mo- hammedaner). Juden leben in großer Zahl überall verstreut, namentlich in Polen.

2. Für Präparandenanstalten - S. 145

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 3. Die außerdeutschen Länder Europas. 145 Bevölkerung, während der Großgrundbesitz in den Händen der Magyaren und der Deutschen ist. Die von Galizien eingewanderten Ruthenen haben sich in den Hochtälern der Theiß und in den östlichen Karpaten nieder- gelassen. Die Rumänen bilden die Hauptbevölkerung in Siebenbürgen und im Bünät. In Ungarn (und Rumänien) wanderten von Indien her die Zigeuner ein, die als vagabundierende Schmiede und Händler über das Land verbreitet sind und ihre Streifzüge über ganz Westeuropa aus- dehnen; sie werden von den Magyaren als Musiker hochgeschätzt. Zeichnung: Das Donautal von Preßburg bis Belgrad. Save und Drau sind als Parallelflüsse zu zeichnen, ebenso Donau und Theiß. § 220. 4. Die äußeren Karpatenländer. Der Nordostabhang der Karpaten gehört zu Österreich. Die Landschaft ist der kalten Winterluft Rußlands schutzlos preisgegeben, liefert aber, da die Ebenen und Täler infolge der hohen Sommerwärme und reichlichen Regens fruchtbar sind, ergiebige Ernten an Mais. Die Höhen sind mit Wäldern bestanden; das Gebiet des oberen Prnt und Seret [jgeret] heißt nach den mit Nadelholz durchsetzten Buchenwäldern das Buchenland (= Bukowina). Der Rand des Gebirges enthält rei'che Einschlüsse von Petroleum und Salz; das großartigste Salzwerk ist in Wieliczka ^wjelitschka^, sast eine unterirdische Stadt mit 650 km langen Gängen, Hallen, Sälen und zwei Kapellen. 5. Politische Übersicht. § 221. a) Das Königreich Ungarn umfaßt Ungarn, Siebenbürgen (§216), Kroatien und Slawonien. Ungarn war im Mittelalter ein selbständiges Königreich und kam 1437 zum erstenmal an Österreich. Nach dem Ein- bruch der Türken gehorchte es 150 Jahre lang einem türkischen Pascha in Pest, bis es Österreich um 1700 durch den Prinzen Eugen zurückeroberte. Jetzt ist es mit Österreich durch Personalunion verbunden und hat mit ihm auch das Heer gemeinsam; im übrigen hat es seine eigene Regierung. Slawonien und Kroatien liegen zwischen Save und Dran; Kroatien, ist größtenteils gebirgig. Beide Länder sind reich an Eichenwäldern, die eine großartige Schweinezucht gestatten. Das fruchtbare Slawonien ist reich an Obst, Wein und Tabak. Die Slawonier gehören der griechisch- orthodoxen, die Kroaten der römisch-katholischen Kirche an. Finme ist der einzige Hafen Ungarns. Von hier führt die Bahn über Agram, die Hauptstadt Kroatiens, nach Ofen-Pest. b) Galizien und die Bukowina. Galizien wurde bei der letzten Teilung Polens erworben, die Bukowina fast zu gleicher Zeit von der Türkei ab- getreten. In Galizien liegt die Festung Krakau (150), die altpolnische Krönungsstadt, mit polnischer Universität und lebhaftem Handel. Welcher Ort liegt südöstlich davon? Der übrige ruthenische, d. h. von Russen bewohnte Teil ist an den Rändern stark von Juden bevölkert. Lemberg (207) mit polnischer Uni- versität treibt lebhaften Handel mit Rußland. In Ezernowitz, der Haupt- stadt der Bukowina, ist das Deutsche die Umgangssprache. Hier besteht auch seit 1875 eine deutsche Universität. Hering, Erdkunde für Präparandenanstalten. in

3. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 22

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
Die Bewohner Deutschlands. 22 mit der nordamerikanischen Gegenküste unter 45° hat, und daß die Mitteltemperatur der skandinavischen Küste 9° höher ist, als sie ohne ihn sein würde. 3. Die Oberrheinische Tiefebene hat 10v2—11 °, Ostpreußen nur 6x/2—170 mittlere Jahres- wärme (Deutschland im Durchschnitt 8—9°; der Rhein ist jährlich etwa 25, die Weichsel 80 Tage mit Eis bedeckt (Grund s. oben.) 4. Was der Süden an Wärme mehr haben sollte als der Norden, wird durch die Höhen- läge wettgemacht (Jahresmittel Münchens 1° niedriger als Hamburgs). 5. Niederschläge bekommt der Westen etwa 75, der Osten 55 ein (Grund der Verschieden- heit!), Deutschland im Durchschnitt 65 ein. Deutschland liegt in dem Gebiet der Niederschläge zu allen Jahreszeiten; am regenreichsten ist durchweg der Juli. 20 6. 42% aller Winde wehen aus Südwest oder West. Die barometrischen Minima liegen meist in der Gegend von Island; das für uns maßgebende Maximum befindet sich dagegen meist über Spanien und den benachbarten Teilen des Atlantischen Ozeans. Der dadurch bedingte Südwind wird durch die Achsendrehung der Erde nach rechts abgelenkt und tritt deshalb bei uus als Südwest auf. Südwest- und Westwinde sind von großer Bedeutung nicht bloß für die Niederschläge, sondern auch für die Temperatur, da Seewinde durchweg milder und wärmer sind als Landwinde. (Grund!) 7. Deutschland liegt im Gebiet der sommergrünen Laubbäume; das ist zugleich das wichtigste Ackerbau- und Rindviehzuchtgebiet Europas. Der Charakterbaum ist die Buche. Sie ist an das Seeklima gebunden und reicht ostwärts kaum über die Grenze Deutschlands und Österreichs hinaus. Mit Wald ist der 4. Teil Deutschlands bestanden. 2/3 der Wälder sind Nadelwälder (aus den Sandebenen die Kiefer, im Gebirge Fichte und Edeltanne). Mitten durch Deutschland läuft die Grenze des Weinbaues. Der nördlichste Punkt des Wein- banes überhaupt befindet sich bei Grünberg in Schlesien. 8. Die großen Raubtiere sind ausgerottet. Der Wolf kommt zuweilen noch aus Rußland in die ostpreußischen Wälder herüber. Selten läßt sich noch ein Luchs, etwas häufiger die Wildkatze blicken. In einigen Waldungen hat sich noch das Wildschwein erhalten. Selten geworden ist auch der Biber. Jagdwild: Hirsche, Rehe, Hasen. Das Elentier wird noch gehegt in einem Walde am Kurischen Haff, das Wisent — nicht Auerochs — im Wildpark des Fürsten Pleß in Oberschlesien. In den Wäldern der Ebene kommt das Birkhuhn, in den Gebirgswäldern der Auerhahn vor, über den Alpen schwebt der Stein-, über den Küsten der Seeadler. Unter den Reptilien ist stellenweise die Kreuzotter noch recht stark vertreten. 6. Die Bewohner Deutschlands. 21 1. Deutschland ist zu 92% von Deutschen bewohnt. Bon den 8% Nichtdeutschen kommen allein 6% (fast 4 Mill.) auf die Polen. In Posen ist reichlich die Hälfte polnisch, in Westpreußen */»/ in Schlesien in Ostpreußen V5. Was versteht man unter Polengefahr? Die Tätigkeit der Ansiedelungskommission! Große polnische Arbeiterkolonien sind auch im Ruhrkohlengebiet entstanden; der Kreis Recklinghausen hat z. B. 20% Polen (Ursache?). Nächst den Polen sind die Franzosen am stärksten vertreten (1/5 Mill., Grund?). Außer den Polen sind an Slawen vorhanden die Masnren in Ostpreußen, die Kassnben südwestlich von Danzig, die Litauer in der Umgegend von Memel, die Wenden an der oberen Spree. Zahl der Nichtdeutschen: Polen fast 4000000, Franzosen 200000, Masuren 150000, Dänen 140 000, Litauer 100 000, Kafsuben 100 000, Holländer 80 000, Italiener 70 000. 2. Eine Linie, die ungefähr in der Richtung Krefeld—kassel—harz—meseritz (Posen) quer durch Deutschland führt, trennt die „plattdeutsch" Redenden Nieder- dentschlands von den „hochdeutsch" Redenden Oberdeutschlands. Die Oberdeutschen scheiden sich in 4 Stämme. Im Süden wohnen neben- einander Schwaben und Bayern (Grenze Lech; die Schwaben in der Ober-

4. Teil 2 = Oberstufe - S. 176

1908 - Halle a. S. : Schroedel
176 Das Deutsche Reich, bei hohem Luftdruck entwickelt sich das Landklima: Heiteres Wetter, Hitze im Sommer, Kälte im Winter, 3. Die Bewohner. a) Abstammung. Das ostdeutsche Tiefland war ehedem von s l a v i s ch e n Völkern bewohnt, ist aber jetzt mit Ausnahme einzelner Striche völlig verdeutscht. Die deutschen Stämme des Ostens sind (bis auf die Schlesier und eiueu kleinen Teil Oberdeutscher im w. Ostpreußen) Nieder- deutsche. Als deutsche Grenzstämme im rauhen Osten gegenüber dem andringenden Slaventum zeichneten sie sich von jeher durch markiges, arbeit- sames vaterlandsliebendes Wesen aus. Es sind in dieser Hinsicht besonders zu nennen die kernigen, gefinnungstrenen Ostpreußen, die derben, aber biedern Pommern, die gemütsreichen, treuherzigen Schlesier, die tatkräftigen, kriegs- tüchtigen Märker und endlich die redegewandten, witzigen, praktischen Berlin er. — Über die slavischen und lettischen Volksüberreste vergl. S. 137. d) Die Bev ölkeruugsdichtigkeit ist wegen geringerer Fruchtbar- keit des Bodens gering. Nach der Übersichtstafel S. 139 bleiben alle Ge- biete des Ostens außer Schlesien ziemlich bedeutend hinter der mittleren Be- Völkerungsdichte des Reichs zurück. Schlesien übertrifft sie. — Einzelne Striche leiden zudem unter Auswanderung, so Posen, Brandenburg und Westpreußen. c) Religion. Die herrschende Kirche ist die evangelische. Katholisch sind die Bewohner in Oberschlesien, im ostpreußischen Ermlande, sowie zur Hälfte in Westprenßen und überwiegend in Posen. Juden sind zahlreich im Polnischen anzutreffen. ä) Nahrungsquellen. Der hauptsächlichste Erwerbszweig ist die Landwirtschaft. Etwa J/5 des Bodens ist mit Wald bedeckt. Jnbezug auf Viehzucht ist besonders die Pferdezucht in Ostpreußen (Trakehnen), Holstein und Mecklenburg und die Schafzucht in Pommern hervorzuheben. Wie ein Garten erscheint das nördliche und östliche Vorland des Harzes. Hier die fruchtbaren Lößgebiete mit dem Zuckerrübenbau; die Hälfte aller deutschen Zuckerfabriken findet sich auf dem Streifen Saale— Halberstadt—leine. Als Wohnhaus der bäuerlichen Bevölkerung kommt vorzugsweise die sränkischehofanlage(S. 149), daneben anch das sächsische Bauern- haus und endlich in Ostpreußen und den Weichselgegenden das nordische Haus vor. Es ist, wie das fränkische, von den Wirtschaftsgebäuden ge- sondert, hat an der Giebel- oder auch an der Frontseite eine Vorhalle, „Vorlaube", die ganz oder halb offen und der Haupteingang des Hauses ist, und wird im Innern von beiden Seiten durch Fenster erhellt. Hinter dem Hause sind Gartenanlagen. Aus den Wirtschaftshof gelangt man durch das „Hoftor". Eine eigenartige Erscheinung im wirtschaftlichen Leben der Landbevöl- kerung des Ostens, namentlich in Posen und Westpreußen, ist die sogen. „Sachsengängerei". Tausende von Landarbeitern ziehen im Frühjahr nach den „Rübenländern" und Industriegebieten des Westens, aber nur Hunderte kehren zu Beginn des Winters mit ihrem ersparten Verdienst wieder heim. In und um Berlin, im Havellande, in der Gegend von Magdeburg, Halberstadt und andern Gebieten der Provinz Sachsen, ferner um Leipzig und in den rheinwestfälischen Industriegebieten gibt es viele Polenkolonien (zusammen 1/5 Mill. Köpfe).

5. Teil 2 = Oberstufe - S. 185

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Rückblick auf die Staaten Norddeutschlands. 185' Neb enslüssen, z. B. Drewenz, Brahe, wird das Land zur D anziger Bucht und zum Frischen Haff (Nogat) entwässert. Zahlreiche Seen tragen zum Wasserreichtum des Gebietes bei. — Die Fruchtbarkeit ist im Weichseltal und besonders im Weichseldelta sehr groß, auf dem Hügellande mätzig, in manchen sandigen Strichen (Tuchler Heide, Kassubei) dürftig. Uber 1{6 der Bodenfläche ist waldbedeckt. b) Die Bewohner. Die Bevölkerung ist zu 2/s deutsch, 1/3 flavisch «Polen und Kassuben). Die Hälfte der Bewohner, darunter die Polen und- Kassuben, bekennt sich zur katholischen Kirche. Die größeren Städte, Weichseltal und -Delta haben überwiegend ev an gelisch e Bevölkerung. — Hauptn ahrungsguelle ist die Landwirtschaft. In der Viehzucht steht besonders die Schafzucht auf hoher Stufe. Die Industrie ist gering ent- wickelt; der Handel ist sehr lebhaft und knüpft sich besonders an Danzig und die Weichselstädte. Die Fischerei wird durch Haff, Ostsee und Weichsel sehr- begünstigt. An der See mehrere Seebäder. c) Ortskund e. S. 170: Danzig, Neufahrwasser, Zoppot. — S. 172: Thorn, Graudenz, Marienwerder, Dirschau, Marienburg, Elbing. 4. Provinz Ostpreußen, a) Das Land ist das östlichste des Deutschen Reichs und breitet sich im Gebiet der preußischen Seenplatte und um die untere Memel und den Pregel aus. Die Ostsee dringt mit dem Frischen und dem Kurischen Haff ins Land ein. Zwischen diesen beiden durch Nehrungen seewärts abgegrenzten Haffen liegt die bernsteinreiche Halbinsel Samland. Der größte der Küstenflüsse ist die Passarge; die größten Land- seen sind der Sp'irding- und der Mauersee. — Das Land hat von den Ländern des deutschen Tieflandes das rauheste Klima. Die Fruchtb arkeit ist sehr verschieden. Die fruchtbarsten Striche weijen die wiesenreichen Niederungen um Memel und Pregel auf. Unfruchtbarer Sandboden herrscht auf den beiden Nehrungen und in den südlichen Landesteilen vor. Auch zahlreiche kleinere Moorflächen finden sich im Lande zerstreut. Großartige Kiesernforsten, Laub- und gemischte Waldbestände; „Johannisburger Heide" und „Rominter Heide" in Masuren; „Jbenhorst" im Memelqebiet. "L des Bodens ist Waldland. b) Die Bewohner. Ehedem war Ostpreußen von dem lettischen Volksstamm der alten Preußen bewohnt, der aber durch das Schwert der Ordensritter fast ganz aufgerieben wurde. Ein kleiner Rest dieser Völker- familie sind die Litauer im Memelgebiet. Die südlichen und südöstlichen Striche sind von den slavisch en Masuren bewohnt. Alle übrigen Landesgebiete haben deutsche Bevölkerung, im westlichen Hügellande Oberdeutsche. Die Deutschen bilden a/4 der Volkszahl, sind stolz auf ihr Heimatland und wegen ihrer Biederkeit und Gradheit im ganzen Reiche bekannt. Die herrschende ,vurche ist die evangelische (7/8); katholische Bevölkerung ist im Ermlande anzutreffen, — Hauptnahrungs quelle ist die Landwirtschaft. In der Pferdezucht nimmt Oftpreußen den ersten Rang unter allen deutschen Ländern ein. — Die Industrie tritt zurück; dagegen ist das Kleingewerbe in den Binnenstädten entwickelt. — Der Handel knüpft sich namentlich an die Seestädte Königsberg und Memel. Forstwirtschaft in den großen Wäldern. Bernsteingewinnung an der samländischen Küste; Seefischerei an der Ostsee und den beiden Haffen; Seebäder an der Oftfeeküste. Ortskunde. S. 170: Memel, Königsberg, Pillau. — S. 172: Tilsit, Gumbinnen, Jnsterburg, Allenstein, Trakehnen, Teerbude. Geschichtlich bekannte Orte: Tannenberg, Wehlau, Pr. Eylau, Fnedland. * j > v j 5. Provinz Posen, a) Das Land ist im wesentlichen das Flußgebiet mittlerert Warthe, die die in der Mitte der Provinz sich hinziehende ^Posener Platte" durchbricht. Im N. greift das Pofener Gebiet auf den Baltischen, im 8. auf den südlichen Landrücken über. Der äußerste X>. gehört mit Weichsel und Brahe zum Stromgebiet der Weichsel, der ganze übrige Teil mit Warthe, Netze und Obra zum Stromgebiet der ^der. Zahlreiche Landseen, namentlich im Gebiet der kujawischen Seen-

6. Teil 2 = Oberstufe - S. 120

1908 - Halle a. S. : Schroedel
120 Europa. e) Das pontische Tiefland umfaßt die weidereiche pontische Steppe rt. vom Schwarzen Meer. Im Frühjahr ist die weite Steppe ein großer Gras- und Blumenteppich mit einer oft geradezu wunderbaren Farben pracht der Blüten, belebt von zahlreichen Viehherden und allerlei wildem Getier. In den Rohr- und Schilfwaldungen der Flutzufer nisten zahllose Mengen von Wasser- und Singvögeln. Noch vor Eintritt des heißen Sommers sammelt der Steppenbauer Heuvorrat für den Winter ein. Die Sonnenhitze verwandelt die Steppe in ein ausgesengtes, staubiges Gelände. Nicht selten artet das „Abbrennen der Steppe" zu verheerenden Steppen- branden aus. Endlich ergrünt die Steppe noch im kurzen Herbstschmuck, wo- rauf der Winter mit heftigen Schneestürmen auftritt. Das Klima Rußlands ist ausgeprägtes Landklima (S. 91). Die Gegensätze in der Erwärmung sind überall groß, sie nehmen nach 0. mit der Entfernung vom Ozean zu. Im X. und No. von Moskau treten jährlich Kältegrade von —40° auf, bei denen das Quecksilber erstarrt. Zu- weilen fällt das Weingeistthermometer bis auf —50°. „Es ist nicht möglich, die feierliche llnheimlichkeit zu beschreiben, die unter der Herrschaft jener fürchterlichen Kälte im Freien obwaltet? fo etwas muß man erlebt haben, um es zu verstehen. Das Quecksilber ist längst zum festen Metalle erstarrt und läßt sich zu Kugeln formen und schneiden und hämmern wie Blei' das Eisen wird spröde und Beile springen wie Glas. Das Holz wird nach Maßgabe der in ihm enthaltenen Feuchtigkeit härter als Eisen und widersteht der Axt. Hell krachend platzen mit mächtigen Schüssen ringsum die Bäume des Urwaldes- ihnen antwortet gleich dem Kanonendonner ferner Batterien ein dumpf nachtönendes, unterirdisches Knallen, das die Erde erschüttert und vom Bersten der Eisdecken, sowie des gefrorenen Bodens herrührt." Rußland ist eins der waldreichsten Länder Enropas. Bären und Wölfe siud in Rußland noch sehr hänfig. In den großen Wäldern Litauens kommt noch der Wisent vor. 2« Die Bewohner. Rnßland weist unter allen Bewohnern Europas das bunteste Völkergemisch auf. Trotzdem erscheint hier die Einheitlichkeit mehr gewahrt als in Österreich-Ungarn, da 3/4 der Bevölkerung dem rnssischen Volke und der griechisch-orthodoxen Kirche angehören. Größtenteils sind Slaven vertreten. 4/s der russischen Bevölkernng ist ohne Schulbildung. Der größere Teil der Russen besteht aus den frohmütigen, gewandten Großrussen, der kleinere Teil aus den mehr an der Scholle hastenden Kleinruffen und den gutmütigen, ärmlichen Weißruffenin Weftrußland. Das kühne Reitervolk der Kosaken ist nur zum Teil rein russischer Ab- stammung, zum Teil ein Mischvolk von Russen und Tataren. Unter den andern Völkern der mittelländischen Rasse sind zu nennen: die katholischen Polen (im Weichselgebiet) und Litauer im Gebiet des Njemen, die evangelische deutsche, lettische und schwedische Be- völkerung in den Ostseeländern, die Rumänen und Griechen an den Küstenländern des Schwarzen Meeres und Juden, die zahlreich im Reiche zerstreut wohnen und Handel treiben. Die Deutschen (2 Mill.) im russischen Reiche sind hauptsächlich aus drei Gebiete verteilt, a) In den baltischen Provinzen sind es Nach- kommen jener Deutschen, die zur Zeit der Ritterherrschaft und der Hansa das Land kolonisierten, oder die Siedelungen stammen aus späterer Zeit. Die berühmtesten aller städtischen Kolonien ist die in St. Petersburg, die der eigentliche Mittelpunkt des ganzen deutschen Lebens in Rußland ist. Bei Petersburg Schwabensiedelungen aus der Zeit Katharinas Ii. b) Das zweite Gebiet der deutschen Kolonisten sind die W^o lgakolonien, in der Nähe der Städte Ssamara, Ssaratow und Sarepta. Diese Niederlassung ist von Herrenhutern gegründet und erfreut sich ganz besonderer Blüte, c) Endlich sind die Ansiedlungen in^Südrußland, im Gebiet

7. Teil 2 = Oberstufe - S. 137

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Uberblick. 137 geringer wird, so haben die niedrigen Berglandschaften und die Hochflächen im S. ähnliche Temperatur, wie das Tiefland Norddeutschlands, so daß der weitaus größte Teil unseres Vaterlandes 8—9 ° warm ist. Die oben angeführte Tatsache spiegelt sich im Frühlingseinzug wider. Der Apfelbaum blüht zuerst auf in Mainz (23 Iv.), in Halle a, d. Saale den 1. Mai, n. von Posen und München 9. V., zuletzt s. vom Spirdingsee am 23. Mai, also einen vollen Monat später, als im Sw.*) Die nach 0. zunehmende Winterkälte findet ihren Ausdruck in der Dauer der Eisdecke: Der Rhein im Rheingau ist fast 3 Wochen, die mittlere Elbe 6, die Weichsel bei Warschau 9 Wochen mit (Äs bedeckt. Die mittlere Regenmenge des Reiches beträgt 71 cm, die in Nord- deutschland (ohne Kgr. Sachsen) 64. Die Regenverteilung im Reiche läßt erkennen 1., daß im Norddeutschen Flachlande die Regenmenge mit der Ent- fernung vom Ozean abnimmt, 2., daß sie mit der Erhebung über den Meeresspiegel zunimmt und 3., daß die Täler ärmer an Niederschlag sind. Weise diese Gesetze auf der Regenkarte nach! Die Bevölkerung des Deutschen Reiches ist 92 v. H. der Gesamtzahl deutscher Abstammung. Die zahlreichen deutscheu Stämme gliedern sich in Niederdeutsche, die das deutsche Tiefland bewohnen, und in Ober- deutsche, die besonders im S. und im Gebiet der Mitteldeutschen Gebirgs- schwelle heimisch sind. Die Stammesuuterschiede treten besonders in der Mundart hervor, aber auch in den Sitten und Gebräuchen. Oberdeutsche Stämme sind die Bayern, Schwaben, Franken und Alemannen, mittel- deutsche die Hessen, Thüringer, Sachsen und Schlesier, niederdeutsche die Friesen, Niedersachsen, Brandenburger, Mecklenburger, Pommern und Preußen. Unter den Nichtdeutschen sind die Slaven am stärksten vertreten, über 31/2 Mill., zu ihnen gehören 3 Mill. Polen in Westpreußen, Posen und Oberschlesien, die Masuren im s. Ostpreußen, die Kassuben im n. Westpreußen und angrenzenden Pommern, die Wenden in der Lausitz und die Tschechen in einzelnen Teilen Schlesiens. Im No. von Ostpreußen wohnen Litauer (ein lettischer Volksstamm); in den südwestlichen Grenz- gebieten findet sich französische und wallonische und im N. Schleswigs dänische Bevölkerung. Hinsichtlich der Religion gehören etwa 5/8 der Bevölkerung der evangelischen, nicht ganz 3/8 der katholischen Kirche an. Jene herrscht mehr im N., diese mehr im 8. und Sw. des Reichs. Die Anzahl der Juden beträgt fast 3/5 Mill. Die wichtigsten Nahrungszweige sind Landwirtschaft und Industrie. Doch vermag jene nicht den einheimischen Bedarf zu decken. Sehr hat sich in den letzten Jahrzehnten die Industrie entwickelt, so daß Deutschland allmählich aus einem ackerbautreibenden in einen Industriestaat übergeht. Andere Erwerbsquellen sind Handel und Bergbau. — Die Bevölkerungsdichtigkeit ist am höchsten in den Jndustriebezirken. Jnbezug auf die Einzelstaaten vergleiche nachstehende Übersichtstafel! Die früher sehr beträchtliche jährliche Auswanderung ist zurückgegangen. *) Solingen. Bielefeld, Kassel am 3. V., Dresden 4. V, Brandenbura und Halberstadt 6. V., Braunschweig 7. V. 4. Die Bewohner. (Vergl. Kulturgeographie hinten!)

8. Teil 2 - S. 113

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 49. Rußland. 113 3. Klima und Kultur. Das Klima ist entsprechend der großen Ländermasse, auf welche die verhältnismäßig kleinen Meere mit ihrer geringen Küstenausdehnung nur wenig Einfluß ausüben, kontinental. Auf kurze, heiße Sommer folgen lange, grimmig kalte Winter, in denen das Quecksilber nicht selten hämmerbar, d. h. — 40°, ist. In der Pflanzenwelt lassen sich vier Zonen unterscheiden: die Tundrazone (s. o.), die Waldzone bis etwa zum 55. Breitenkreise, die Ackerbauzone („das Land der schwarzen Erde") und die Steppenzone. Die Hauptbeschäftigungen der Bewohner sind daher: Ackerbau, Wald- Wirtschaft und Bienenzucht, Viehzucht (Pferde, Rinder, Schafe), Fischfang, Jagd und Handel. Im Ural wird Bergbau getrieben, in den Steppen am Kaspischen Meer Salz gewonnen. Die Industrie ist unbedeutend, so daß die Einfuhr vieler Waren aus Deutschland und England erfolgt. Hauptausfuhrprodukte Rußlands sind: Getreide, Vieh, Leder (als Juchten- leder bearbeitet), Wolle, Holz, Pelze, Flachs. 4. Bevölkerung. Der überwiegende Teil der Bewohner gehört dem slawischen Stamm an, nämlich die Russen (Großrussen, Kleinrussen, zu denen auch die Kosaken gehören, und Weißrussen), welche griechisch- orthodox sind, und die Polen, welche römisch-katholisch sind. In den Ostseeprovinzen wohnen lutherische Deutsche, am Eismeer die mongolischen Finnen, Lappen und Samojeden (z.t. noch heidnisch), in den s.-russischen Steppen die mongolischen Tataren und Kalmücken, welche sich zum Islam bekennen. Die Volksbildung steht auf sehr niedriger Stufe; Roheit und Trunksucht sind unter der gewöhnlichen Bevölkerung, welche sich an die Befreiung von der Leibeigenschaft (1861) immer noch nicht gewöhnen kann, weit verbreitet. Der z. T. unermeßlich reiche Adel (die alten Bojaren) lebt auf seinen prächtigen Schlössern auf dem Lande oder in Moskau in verschwenderischer Pracht. 5. Staat und Städte. Der Begründer des russischen Kaiser- reichs, das bis ins 15. Jahrhundert unter der Tatarenherrschaft litt, ist Peter der Große aus dem Hause Romanow (1689 — 1725). Er hat die w.-europäische Kultur eingeführt, indem er den Zugang zur Ostsee in siegreichen Kämpfen gegen die Schweden (Karl Xii.) erwarb. Seine Nachfolger, besonders Katharina Il, eine deutsche Fürstin aus dem Hause Anhalt-Zerbst, dehnten das Reich in glücklichen Kämpfen gegen die Türken und Polen aus. Zugleich waren auch die Eroberungen nach Asien vorgedrungen, so daß die russische Herrschaft heute den Stillen Ozean (Wladiwostock) erreicht hat. Daniel, Leitfaden. Ansg. f. Mädchensch. Ii. Teil. 8

9. Teil 2 - S. 177

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 83. Die Bewohner Deutschlands. 177 Wiesen und des Obstbaues, das wärmere Breitengebiet macht sich im W. im Auftreten der Rebe, das subarktische im O. und in den Ge- birgen in den Nadelhölzern, den Weiden und Birken bemerkbar. Die in den deutschen Wäldern früher heimischen Raubtiere sind ganz oder nahezu ausgerottet, so der Wolf, der nur im O. aus Ruß- land, im W. aus Frankreich in strengen Wintern nach Deutschland herüberwechselt, serner Luchs und Wildkatze, die vereinzelt noch vor- kommen. Das Wildschwein wird von Jagdfreunden noch gehegt, ebenso der dem Aussterben nahe Elch in Ostpreußen. Längst ausgestorben ist der Ur, nicht mit dem Auerochs oder Wisent, der in Oberschlesien durch den Fürsten. Pleß noch gehegt wird, zu verwechseln. So bleiben uns heute neben kleineren Raubtieren (Fuchs, Marder, seltener Fischotter) nur der Edelhirsch, Damhirsch und das noch weit verbreitete Reh. Der Biber kommt noch stellenweise vor. §83. Die Bewohner Deutschlands. Die Bewohner Deutschlands gehören überwiegend dem germa- nischen Stamme an. Das Reich zählt heute 60 Mill. Einw. Unter diesen sind 6 — 7% Slawen (Polen, Kaschuben, Masuren, Wenden, Tschechen in Ost-, Westpreußen, Posen und Schlesien), ferner Dänen in Nordschleswig, Franzosen im Reichslande Elsaß-Lothringen, Wallonen im Reg.-Bez. Aachen und Litauer in Ostpreußen. In den Nachbarländern, Holland, Belgien, der Schweiz und Österreich, wohnen noch gegen 20 Mill. Deutsche. Die Bevölkerungsdichtigkeit ist im W. größer als im O. In Ost- preußen kommen 54, in der Rheinprovinz 213 Einw. auf 1 qkm. Am dichtesten bevölkert sind der sächsische Jndustriebezirk und der Reg.-Bez. Düsseldorf (etwa 500 Einw. auf 1 qkm). Dem Bekenntnis nach gehören etwa 2/3 der Bewohner der evan- gelischen, 1/3 der römisch-katholischen Kirche an. Im N. überwiegt das evangelische Bekenntnis, jedoch kommen auch überwiegend katholische Gebiete (Westfalen, Rheinlande, Posen usw.) vor. Im S. überwiegt das katholische Bekenntnis, jedoch sind Württemberg, Baden und Hessen überwiegend evangelisch. Nach der Mundart unterscheiden wir Ober- und Nieder- deutsche. Die Oberdeutschen zerfallen wieder in die Stämme der Bayern, zwischen Lech und Inn, der Schwaben, vom Lech bis zum Wasgenwald, und der Franken im Gebiete des Mains und Mittel- rheins. Die Hessen, Thüringer und Schlesier bezeichnet man Daniel, Leitfaden. Ausg. f. Mädchensch. Ii. Teil. 12

10. Für Seminare - S. 392

1912 - Breslau : Hirt
392 B. Länderkunde. — Vi. Europa. mit dem Deutschen Reiche vermitteln sieben Eisenbahnen. Aber nur die Grenzanschlüsse über Eydtknhnen, Thorn — Alexandrowo nndkalisch — Warschau haben Bedeutung für den internationalen Verkehr (vgl. § 359, a). Dem Güteraustausch dienen vor allem die Häsen von Odessa, von wo Getreide- schiffe bis in die niederrheinischen Häfen fahren, sodann die von St. Peters- bürg und Riga. Der Njemen, auch die Weichsel führen uns Getreide und Holz zu. Als Verkehrssprache für den Handel mit unserem Vaterlande dient das Deutsche; es wird fast von allen gebildeten Ruffen verstanden. Tii. Bevölkerung. Sie gehört vorwiegend zu den Ostslawen: Russen machen zwei Drittel der Bewohner aus. So zeigt auch die Bewohnerschaft eine gewisse Einheitlichkeit. Die Weißrussen blieben in ihren alten Wohnsitzen im West- liehen Binnenlande und mischten sich daher nicht mit andern Völkern, im Gegensatz zu den Großrussen, den meist Wald- und Ackerbau treibenden Bewohnern des oberen Wolgagebietes; diese vermischten sich vielfach mit Mongolen und breiteten sich über das nördliche, östliche und südöstliche Rußland aus. Weit verschieden von diesen beiden vorwiegend blonden Stämmen sind durch Sprache, höheren Wuchs und dunkelbraune Haarfarbe die Kleinrussen, die Viehzüchter des Sw. Zwischen den westslawischen Litauern, Letten und Polen wohnen zahlreiche Judeu, die~ im ganzen fast 4% der Bewohner ausmachen. Die finnischen Völkerschaften, mongolischer Herkunft, sind stark gemischt mit Schweden, Deutschen und Russen. Die Lappen und Samojeden zeigen rein mongolisches Aussehen. Unter den Mou- goleu im So weisen die Kalmücken den häßlichsten Typns auf. Deutsche gibt es in Rußland etwa 1,5 Mill. Die deutschen Ackerbaukolonisten in Süd rußland und an der Wolga halten ebenso zähe an ihrer Muttersprache fest wie die deutschen Guts- besitzer und Kaufleute in den Baltischen Provinzen. Zahlreiche Deutsche wohnen in Polen, und in St. Petersburg wird die Zahl der Deutscheu auf 100 000 Köpfe geschätzt. Deutsche Geistesbildung ist in Rußland mehr verbreitet als die irgend- eines andern Kulturvolkes. Durch Deutsche und Schweden haben die Baltischen Pro- vinzen eine weit höhere Kulturstufe erlangt als das übrige Rußland. (Vgl. § 347,1.) Die Russen zeichnen sich durch Sinnigkeit, Gemütstiefe und Nationalstolz aus, vereinigen aber mit Höflichkeit und Unterwürfigkeit große Verschmitztheit. Die un- bezwingliche Rauheit der Natur hat sie zur Genügsamkeit, Geduld und Unter- würfigkeit, aber auch zum Glauben an das unabänderliche Schicksal erzogen, so daß ihnen mit Ausnahme der Kosaken die rechte Tatkrast fehlt. Der lange Winter regte die Großrussen zur Gewerbtätigkeit an und bildete Handgeschicklichkeit, Handels- tüchtigkeit (Hausiertätigkeit) und praktischen Sinn bei ihnen aus. Der Geist der Russen ist unselbständig, Wahrheitssinn wird durch blinden Glauben ersetzt; für geistige Interessen zeigt das gewöhnliche Volk sehr geringes Verständnis, und die Volksbildung steht noch auf niedriger Stufe. Abgesehen von den Schattenseiten des russischen Volkscharakters besteht auch in der geringen Volksdichte (25 E. auf 1 qkm) eine Schwäche des Riesenstaates. Drei Viertel der Bevölkerung, alle Russen, sind durch eine Religion geeint in der unter dem Zaren als Oberhaupt stehenden griechisch-orthodoxen Kirche. Die übrigen Bewohner bilden wie nach Abstammung, so auch nach Religion ein buntes Gemisch. Die meisten Anhänger zählt noch die katholische Kirche (Polen und Litauer). Evangelisch sind sast alle Deutschen. Das Russische Reich ist ein Verfassungsstaat, doch ist dem Volke nur ein beschränkter Anteil an der Regierung eingeräumt. Das politische Streben der
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